Freitag, 15.04.2011, Teil 2:

Hier wird beschrieben, was drei wagemutige Menschen unternommen hatten, während der Rest unserer Klasse insgesamt so ungefähr 6 Stunden nach Lissabon gefahren ist. Die Rede ist von Fr. Werding, Yannik und mir. Nachdem wir zunächst etwa 2 Stunden länger geschlafen und gut gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg. Leider konnten wir nicht mit einem Boot die Küsten entlang fahren, nahmen dann aber mein bevorzugtes Verkehrsmittel: das Taxi! Nach einer Weile kamen wir in Galé an, wo wir einen schönen Strand vorfanden. Nach einem kühlen Erfrischungsgetränk gönnten wir uns eine Bootsrundfahrt entlang der Küste. Nachdem wir dem Herrn Bootsfahrer geholfen hatten, das Boot ins Wasser zu bringen und Fr. Werding nasse Schuhe hatte, fing die Tour an. Dabei sind wir mit dem Boot sogar in wunderschöne Grotten und Höhlen hineingefahren. Mit uns an Bord war ein junges deutsches Pärchen, welches uns fast abgekauft hatte, dass es auf der Jeep-Safari vom Vortag Pinguin- und Nashornstreicheln gab. In dem Moment musste ich mir ein starkes und lautes Lachen verkneifen.
Nach der halbstündigen Bootsfahrt machten wir uns auf den Weg entlang der Klippen denselben Weg wie auch während der Bootstour zu gehen. Unser Ziel war ein Strand, von dem man sagte, er sei einer der zehn schönsten. Nach einem guten Stück Wandern kamen wir an besagtem Ort auch an. Dort richteten wir uns im Schatten eines Felsens ein. Natürlich waren Sonnen und Schwimmen eingeplant. Doch das Highlight schlechthin war das Footballmatch zwischen Yannik und mir. Es war weniger ein Match als ein Versuch es so aussehen zu lassen, als würden wir beide schon ewig nichts anderes machen.

Nach etwa 3 Stunden machten wir uns auf den Weg nach Hause. Nach einer langen Wanderung machten wir schließlich an einer Bushaltestelle Pause. Dort stellten wir fest, dass wir den Bus um 5 Minuten verpasst hatten. Zu verdanken hatten wir das Yannik, der deutlich zu lange gebraucht hatte, seine Schuhe anzuziehen. Also gingen wir weiter eine große Hauptstraße entlang. Ich machte bei jedem Auto das Anhalterzeichen, doch niemand hielt an. Trotz meiner Bemühungen musste ich mir unsinnige Kritik meiner Weggefährten anhören. Unsere Vermutung war schlussendlich, dass der Daumen als Anhalterzeichen in Portugal etwas anderes bedeutet. Doch verübeln kann man es den Autofahrern nicht. Würdet ihr eine Mutter und ihre zwei ausgewachsenen Söhne mit Rucksäcken und Touristenoutfit an einer verstaubten Hauptstraße mitnehmen? Nein? Nun ja, so sah es bei uns zumindest aus. Als ich mich entschloss, einen jungen, halbnackten und gut gebauten Jogger nach dem nächsten Taxistand zu fragen, erwiderte er mit einer unfreundlichen Geste, für die er seinen Mittelfinger benutzt hatte. Letztendlich fanden wir einen Taxistand. Doch hier war es noch nicht zu Ende: Der Taxifahrer, ein älterer Herr, hatte nicht verstanden, dass wir zum Nike Factory Store wollten. Er fuhr zunächst nach Albufeira-City zurück, wo sich unser Hotel befand. Nachdem wir es ihm nochmals erklärt hatten, brachte er uns zum gewünschten Ziel. Die zusätzlichen 7 km durften wir natürlich noch dazu bezahlen. Yannik hatte Glück, dass zumindest er einen Pullover gefunden hatte, sonst hätten Fr. Werding und ich ihm wohl den Hals umgedreht, da wir wegen ihm schon den Bus verpasst hatten. Dann mussten wir zurück. Am Taxistand stand kein Taxi. Yannik und ich gingen zur etwa 500 Meter entfernten Bushaltestelle, wo wir feststellten, dass der Bus in etwa 5 Minuten kommen würde. Yannik lief Fr. Werding holen, und da ich nicht alleine übrig bleiben wollte, lief ich ihm nach. Doch der Bus kam viel früher als die uns gesagten 5 Min. Ich gab mein Bestes, den Bus durch einen Sprint noch aufzuhalten, doch der sture Busfahrer wartete nicht auf uns und fuhr los. Auch hier schoben wir Yannik die Schuld in die Schuhe, da es einfach nur gepasst hatte. Letztendlich tauchte ein Taxi auf, welches uns zurück zum Hotel brachte. Doch diese Warterei hatte sich gelohnt. Denn zu dieser Zeit entstand die schwule Version des Olà!, welches Gründerväter Yannik und ich sind. Somit hatte der Tag abschließend doch noch einen Sinn gehabt. Wir kamen sogar noch vor dem Rest unserer Klasse am Hotel an. Das war unser "ruhiger" Freitag.

Aref Rashid

Freitag: Lissabon - Samstag