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AUTORENLESUNG: Besuch von Helmut CLAHSEN, Mama, was ist ein Judenbalg?

1. Zusammenfassung des Buches: (Faltblatt: Herr Clahsen)

Wie war es als halbjüdisches Kind, im Alter zwischen vier und vierzehn, in Aachen?
Helmut Clahsen erzählt aus seiner Kindheit und über seine Familie: Der Vater, ein Katholik mit NS-treuen Schwestern, die versuchen, der Familie ihres Bruders das Leben schwer zu machen. Die Mutter, eine jüdische Konzertpianistin, die leider nur kurz mit ihrer Familie sein kann. Über den verwöhnten und schwierigen Bruder, der lange nicht den Ernst der Lage erkennt und über Tante Mary, die jeder Gefahr trotzte und lebensrettende Hilfen gab. Die Judenverfolgung bekommt in diesen Lebenserinnerungen ein Gesicht. Der Leser erfährt, was es heißt, sich verstecken zu müssen und eigentlich nicht da sein zu dürfen. Aber er erlebt auch Menschen, die halfen…

2. Gedanken: (Ausschnitte)

Omayma YAMINE:

Am Freitag, den 27. Oktober 2011 haben wir, die Schülerinnen und Schüler des 4. Jahres an der Autorenlesung vom Roman "Mama, was ist ein Judenbalg" teilgenommen. Herr Clahsen las mit viel Humor und Emotionen vor.

Wir alle waren davon fasziniert, was er uns von seiner Kindheit erzählte. Er hat uns alle mitgerissen, weil er so verständlich sprach und unsere Herzen berührte.

Ich finde, dieser Mann verdient allen Respekt für den Mut, den er aufbringen musste, um über die schrecklichen Geschehnisse seiner Kindheit zu berichten. Er zeigt sehr große innere Stärke.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie Menschen anderen Menschen so viel Leid antun konnten. Millionen von Menschen - darunter Andersdenkende, Juden, Menschen mit Behinderung, Zigeuner, usw. wurden auf grausamste Art gefoltert und vernichtet.

 

Leila KHALOUKHAEVA:

Ich war sehr froh, dass wir die Ehre hatten Herrn CLAHSEN zu empfangen. Es ist bei weitem interessanter sich sein eigenes Bild von einem Autor machen zu können, statt einfach "nur" sein Buch zu lesen. Man kann meiner Meinung nach die grausamen Geschehnisse dann auch viel besser einschätzen.

Nach dieser Lesung habe ich sehr viel verstanden:
Herr CLAHSEN HAT SICH SEHR VIEL MÜHE gemacht, damit wir dafür sorgen, dass solche unmenschliche Grausamkeiten nie wieder passieren. Ich glaube, die meisten aus der Klasse haben es auch verstanden.

Es bleibt zu hoffen, dass wir auch alle in Zukunft immer nur nach Frieden streben werden

3.Brief:

Sehr geehrter Herr Clahsen,

ich freue mich immer sehr, wenn sie uns besuchen kommen und uns von früher erzählen. Klar, wir hören überall mal etwas von der Nazizeit, aber es von Ihnen zu hören, einem Halbjuden, der das alles selbst miterlebt hat, ist doch etwas anderes. Wenn sie anfangen zu erzählen, versetze, ich mich richtig in Ihre Lage. Es ist alles so krass, dass es mich richtig berührt
Zum Beispiel:
Wie Sie als Kind von einem Versteck ins nächste verschleppt worden sind und gar nicht verstanden haben, warum.
Welch schreckliche Dinge mit dem jüdischen Teil ihrer Familie gemacht worden sind. Vieles haben Sie miterlebt und konnten nichts tun, um Ihre Lieben zu schützen.
Wie hilflos und traurig Sie waren, als Ihre Mutter nur noch über die verzweifelte Lage Ihres Lebens weinen konnte.

Wir können uns das heute gar nicht mehr so vorstellen, weil wir ein richtig gutes Leben haben. Wir denken oft, dass das, was damals geschehen ist, nie mehr geschehen wird. Doch das ist falsch. Es ist mir zumindest klar geworden, dass wir Menschen jederzeit wieder solch eine grausame Zeit zulassen könnten. Ich hoffe es natürlich nicht!

Ihre Bücher lese ich sehr gerne und hoffe Sie besuchen uns bald wieder!

In ehrlicher Zuneigung,
Alina.

 

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